In dem Leitartikel der Septemberausgabe werden ‚Personaleinsätze’ als bedrohte Spezies der Entwicklungszusammenarbeit dargestellt, finanziell wie auch inhaltlich. Eine Befürchtung, die von Seiten HORIZONT3000 und anderer kirchlicher Organisationen an die Öffentlichkeit getragen wird.
Hätte man auch in der Austrian Development Agency nachgefragt, wie die Zukunft der Personellen Entwicklungszusammenarbeit gesehen wird, so hätte das Südwind-Magazin die folgende Antwort erhalten: Für die OEZA war und ist sie ein wichtiges Instrument der Entwicklungszusammenarbeit, denn mit Personaleinsätzen kann ein wirksamer Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen in Partnerländern geleistet werden und die Rückkehrenden können zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Fragen der Entwicklungszusammenarbeit beitragen. Natürlich haben sich die Anforderungen an Personaleinsätze über die Jahre verändert. So treten z.B. anstelle der ehemaligen ‚Handwerker’ nun vermehrt berufserfahrene BeraterInnen für den Aufbau von institutionellen Kapazitäten und die Organisationsentwicklung lokaler NGOs. Im Sinne des ‚local ownership’ wird ein verstärkter Anspruch sichtbar, Teile der Progammplanung und -umsetzung an die lokalen Partner zu übertragen.
Um den Personaleinsätzen in der OEZA den geeigneten, aktuellen Rahmen zu geben, wird derzeit eine eigene Richtlinie geschaffen, welche die Förderung für Programme für die Entsendung von Fachkräften, Freiwilligen und Friedensdienste vorsieht. Dies öffnet nun allen interessierten NGOs grundsätzlich die Möglichkeit für eine Förderung entsprechender Programme. Dem bisher einzigen von der OEZA geförderten Experten-Entsendungsprogramm von HORIZONT3000 wurde auch für die kommenden Jahre ein ungekürzter Förderbetrag in der Höhe von jährlich rd. 2,7 Mio. Euro in Aussicht gestellt.
Qualitative Programme, die jeweils auf die aktuellen Anforderungen der Entwicklungszusammenarbeit eingehen, werden somit auch weiterhin im Reigen der unterschiedlichen Instrumente der Entwicklungshilfe bestehen und von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit Unterstützung erhalten.
DI Johanna Mang
Leiterin des Referats NRO
Kooperation und Humanitäre Hilfe in der Austrian
Development Agency
1010 Wien